Besuch in Litauen vom 14.07.- 23.07.2019
So, nun war es endlich soweit, das Versprechen aus dem vorigen Jahr in Rakoniewice wurde von Dietmar und mir eingelöst. Wir fuhren nach Litauen, nach Sirvintos zur Irena.
Am 14. Juli abends legte die Fähre in Kiel um 21:00 Uhr ab und am nächsten Tag gegen 18:00 Uhr waren wir dann nach einer relativ schlaflosen Nacht in den Ruhesesseln der Fähre in Klaipeda.
Schon die Einfahrt in den Hafen war für uns sehr erwartungsvoll, ein Land und dessen Sprache, welche wir nicht kannten und das ungeduldige Warten von Irena, wo wir denn nun sind, machten uns sehr neugierig auf das Unbekannte und Neue.
Wir hatten von vornherein gesagt, dass wir die nächste Nacht in einem Hotel in Klaipeda verbringen werden, um nicht im Dunkeln durch das fremde Land fahren zu müssen.
Nach einer Altstadtbesichtigung freuten wir uns auf den Dienstagmorgen.
Nach einem guten Frühstück ging es dann gradlinig nach Vilnius, wo uns Irena mit Ihrem Sohn und Freundin erwarteten. Alle waren der deutschen Sprache mächtig, da sie in Deuschland bereits mehrfache, längere Aufenthalte hatten und so war die Verständigung bei einem gemeinsames Essen und kurzen Stadtbummel kein Problem.
Die Wiedersehensfreude mit Irena war groß und sehr herzlich.
Wir hatten sie gebeten für uns einen Hotelaufenthalt zu buchen und wurden absolut nicht enttäuscht. Sie hatte uns ein Hotel zwischen Vilnius und Sirvintos ausgesucht, von dem wir auch alle weiteren Sehenswürdigkeiten relativ schnell erreichen konnten. Wir wohnten an der Autobahn 2 im ‚Grand Resort Vilnius’.
Das Tolle war, dass Irena für uns Urlaub genommen hatte und uns so als Reisebegleitung zur Verfügung stand. Sie ist wieder als stellv. Direktorin eines Musikgymnasium tätig.
Am 17. Juli fuhren wir gemeinsam nach Trakai.
Die Burg Trakai ist eine spätmittelalterliche Wasserburg in Litauen. Die Anlage zählt heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Litauen und wird als Museum genutzt. Wir fuhren eine Rundfahrt mit dem Boot und genossen die Natur und die romantische Gegend. Danach zeigte sie uns eine Arbeit einer Studienkollegin : den ‚Park der Engel’, der uns ebenfalls begeisterte. Am Donnerstag fuhren wir dann nach Sirvintos zum Haus von Irena. Nach einem herzlichem Empfang zeigte sie uns ihren Wohnort und danach die erste Hauptstadt in Kernave und den Beginn von Litauen.
Am Freitag musste Irena arbeiten und wir waren auf uns allein gestellt. Aber das war kein Problem. Wir wollten noch einmal Vilnius auf eigene Faust erkunden. Mit einem Cityplan ging es dann durch die Altstadt. Abends hatten wir bei Irena und ihrer Familie eine Einladung zum Grillen im Garten. Dank des guten Übersetzungsprogramms ins Litauische und der englischen Sprache kamen wir alle blendend zurecht.
Am nächsten Tag besuchten wir das Stadtfest in Sirvintos. Wir bummelten gemeinsam mit einer weiteren Studienkollegin von Irena über das Fest. Danach machten wir eine kurze Pause bei Irena Zuhause bis zum offiziellen beginn des Stadtfestes und dem Empfang bei der Bürgermeisterin von Sirvintos, Frau Zivile Pinskuviene. Sie ist seit 2015 in diesem Amt tätig. Man freute sich sehr, dass wir, wenn auch nur privat, anwesend waren. Es war unwahrscheinlich gastfreundlich und die Gespräche, die wir dort führten, waren sehr interessant für beide Seiten. Es fiel uns schwer zu gehen, weil ja am nächsten Tag das Ende unserer Reise bevor stand.
Am Sonntag hieß es dann Abschied nehmen und uns wieder Richtung Klaipeda zur Fähre zu begeben. Allerdings fuhren wir hier bewusst einen Umweg, um eine weitere Sehenswürdigkeit, die man unbedingt gesehen haben muss, zu besichtigen. Wir fuhren zum ‚Berg der heiligen Kreuze’.
Der Berg liegt ca. 12 km nördlich von Šiauliai Die Bezeichnung ‚Berg der Kreuze’ ist zwar im leicht übertrieben, denn aufgrund seiner geringen Höhe von zehn Metern kommt die Bezeichnung Hügel jedoch näher. Eine schmale Treppe aus Holzbohlen führt über den sattelförmigen Doppelhügel, der über und über mit Holz- und Metallkreuzen in den unterschiedlichsten Größen besät ist. Pilger und Familien unterschiedlichster Nationalitäten pflegen Kreuze auf diesen Hügel, häufig verbunden mit einem Wunsch oder Dank. Die Wallfahrt erfolgt individuell und ist an keine Termine gebunden, jedoch wird der Berg der Kreuze besonders zu Hochzeiten, Geburten und an Ostern sowie von Touristen besucht.
Dann ging es wieder mit dem Auto auf die Fähre nach Kiel. Diesmal hatten wir eine Kabine und schliefen gut in den Montagmorgen hinein. Abends 18:00Uhr rollten wir dann Richtung Hämelerwald mit ganz vielen tollen und unvergesslichen Eindrücken im Gepäck.
Fazit: Es war eine tolle Reise. Das Land lohnt sich es anzuschauen und die Gastfreundschaft ist groß.
Die Menschen, die wir getroffen haben, sind so stolz auf ihr befreites Litauen und auf das , was sie in den fast 30 Jahren ihrer Befreiung geschaffen haben. Es ist ein modernes, junges, stark nach Europa orientiertes Land.
Auch wenn es im Frühjahr mit der Gemeinde Flotwedel leider zu keiner Kontaktaufnahme ( aus welchen Gründen auch immer) gekommen ist, sind sie sehr an Deutschland und dessen Tugenden und Wirtschaft interessiert und möchten gern dieses Missgeschick wieder gut machen.
Mit diesem Eindruck kamen wir wieder hier zurück.
Man kann ja auch gut in zwei Stunden nach Vilnius fliegen und muss dann die lange Anreise nicht in Kauf nehmen.